Was wollen wir nun sagen? Ist etwa Ungerechtigkeit bei Gott? Das sei ferne! Denn zu Mose spricht er: „Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und über wen ich mich erbarme, über den erbarme ich mich.“ So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen.

-Römer 9, 14-16

 

Heute habe ich eine Andacht über Gerechtigkeit gelesen und inwiefern sie uns zufrieden macht. Die Autorin brachte dazu ein passendes Beispiel: Eine Familie hat ihre Eltern verloren und nun wird der Besitz unter den Geschwistern aufgeteilt. Dabei kommt es dann zum Streit, weil der eine angeblich mehr als der andere bekommen hat. Ist das nicht ungerecht?

Ungerechtigkeit ist heutzutage nicht selten. Wir treffen sie überall an. Sogar wir selber sind davon oft betroffen. Das gefällt natürlich niemandem von uns. Aber sollten wir immer für unsere Gerechtigkeit kämpfen? Um jeden Preis?

Wenn wir noch mal auf die Familie schauen, sehen wir, dass sie nur ihren Besitz im Blick hatte. Es ging ihnen vielleicht gar nicht um Gerechtigkeit, sondern möglichst viel vom Erbe für sich selbst abzustauben.

Für unsere Gerechtigkeit einzustehen ist nicht immer schlecht; wenn unsere Motive dahinter die richtigen sind. Wenn wir z.B. sehen, dass andere ungerecht behandelt werden, sollten wir nicht darüber hinwegsehen, sondern denen die uns brauchen zur Seite stehen. Mit Gottes Hilfe.

Paulus ist das beste Beispiel dafür, dass man nicht immer um jeden Preis für seine eigene Gerechtigkeit kämpfen muss. Selbst als er im Gefängnis war, schrieb er den Gemeinden nicht, wie ungerecht er doch behandelt wird, sondern er schrieb, dass es bei Gott liegt für Gerechtigkeit zu sorgen. Und Paulus hat ihm da voll und ganz vertraut.

Wir haben oft unsere eigene Vorstellung von Gerechtigkeit, aber passt diese auch zu Gottes Art von Gerechtigkeit?

Kämpfe nicht immer selbst für Gerechtigkeit, sondern lass Gott für dich einstehen und er wird dir zur richtigen Zeit Gerechtigkeit verschaffen.

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